Chanukka: 25.Kislew – 2.Tewet

Chanukka: 25.Kislew – 2.Tewet

Die Geschichte des Festes

Chanukka gehört nicht zu den Festen, die der Ewige geboten hat, wie z.B. Sabbat, Pessach, Schawuot und Jom Kippur (Tag des Gerichts). Dieses Fest wurde zur Zeit der Hasmonäer durch ihren Anführer Jehuda Makkabi eingeführt. Die Bedeutung Chanukkas enthält keinen Vorschatten auf zukünftige Heilsereignisse, aber das Fest zählt dennoch zu den bedeutendsten jüdischen Festen, die für gewöhnlich sowohl für die Gläubigen als auch für viele Atheisten anziehend wirken. Der Name des Festes hat seinen Ursprung im hebräischen Wort „channukat“, was Erneuerung, Heiligung bedeutet. Es handelt von der Heiligung des Tempels. Wie bereits erwähnt, wurde das Fest zur Lebenszeit Jehuda Makkabis eingeführt zum Gedenken an die Befreiung Jerusalems von den griechisch-syrischen Truppen, die von Lysias angeführt wurden. Ebenso wird der Wiedererrichtung und Erneuerung des Tempeldienstes gedacht. Zuvor wurde der Tempel entheiligt; drei Jahre lang wurde er zum Götzendienst missbraucht. Nach der Befreiung, noch vor der Siegesfeier wurde der Tempel gereinigt. Die Feier wurde auf den 25. Tag des Monats Kislew gelegt, den dritten Jahrestag der Tempeleroberung durch Antiochos Epiphanes. Aber warum dauert das Fest acht Tage? Weil das von Salomo nach der Zerstörung des Tempels so aufgestellt wurde: acht Tage hat man gefeiert, als der Tempel fertiggestellt wurde und acht Tage feiert man nun die Erneuerung des Tempels, den Neuanfang des Dienstes darin.

Brauchtum

Ursprünglich war die Chanukkia kein ganzer Leuchter, man hat stattdessen einzelne Öllämpchen angezündet (es gab noch keine Kerzen). Erst später wurden diese zu einem Leuchter vereint. Zur Zeit Jehudas wurde die Menora im Tempel entheiligt. Für den befreiten und erneuerten Tempel wurde eine neue Menora hergestellt aus sieben Speeren. Der Griff dieser Waffe hatte die Form einer Schale. Diese wurde mit Öl aufgefüllt. Doch da die Heiligung des Tempels acht Tage lang dauerte, übernahm die Menora langsam auch die Form von acht Leuchtern und einem Neunten, dem Schamasch (Diener). Die Chanukka- Leuchter sind heilig, geheiligt, d.h. nur für einen bestimmten Zweck gedacht. Deshalb darf man sie nicht verwenden, um einen Raum zu erleuchten. So entstand der Schamasch, der nicht nur zum Anzünden der acht Leuchter diente, sondern auch zur Erleuchtung des Raumes. Auch das Ritual des Kerzenanzündens (früher Öllämpchen) hat Veränderungen mitgemacht. Heute ist es Brauch, die Chanukka- Leuchter (Kerzen) nicht alle auf einmal anzuzünden, sondern man beginnt am ersten Tag mit einer Kerze und fügt täglich eine hinzu, bis schließlich alle acht brennen. Das ist die Hauptzeremonie des Festes.

Das moderne jüdische Verständnis des Festes

 Der Sinn, die eigentliche Bedeutung des Festes in der jüdischen Tradition hat sich mit der Zeit weiterentwickelt: zu Anfang symbolisierte Chanukka ausschließlich den Sieg der Makkabäer und die Befreiung von der römischen Herrschaft. Dann kam eine weitere Bedeutung hinzu, man gedachte nun auch des Wunders, das geschehen war, als das heilige Öl im Tempel acht Tage lang brannte, obwohl dessen Menge nur für einen Tag hat ausreichen können. Dieses Wunder wird als Siegeszeichen des Schwachen über den Starken und des Reinen über das Unreine angesehen.

Die messianische Bedeutung des Festes

So, wie der Tempel Gottes durch Antiochos Epiphanes entheiligt wurde, so wurde auch der Mensch, den der Allmächtige als seinen Tempel und als Wohnort seines Heiligen Geistes vorgesehen hatte, durch die Sünde entheiligt. Und so, wie Jehuda Makkabi die Befreiungsbewegung anführte, so wurde der Messias Jeschua „zum Anführer und Retter“ (Apg. 7, 35) vor dem ewigen Tod. So, wie der Tempel mithilfe des Öls wieder geheiligt und erneuert wurde, so macht auch Jeschua, der wahrhaft Heilige, seine Nachfolger zum „Tempel des Heiligen Geistes“ (1. Kor. 6, 19). In der Heiligen Schrift ist das Öl ein Sinnbild für den Heiligen Geist, der tatsächlich die Herzen der Nachfolger Jeschuas erneuert für ein neues Leben. Wir sehen in Chanukka, dem Fest der Erneuerung, die Erneuerung der Herzen, die Hesekiel prophezeit hat: „…und werde einen neuen Geist in ihr Inneres geben, und ich werde das steinerne Herz aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein fleischernes Herz geben“ (Hes. 11, 19).