Über das Fest
Simchat Tora ist eines der Feste, die nicht von Gott in der Heiligen Schrift geboten wurden. Das Wirt „simcha“ bedeutet in der Übersetzung aus dem Hebräischen Freude oder Fröhlichkeit. „Tora“ (Gesetz) bezeichnet die 5 Bücher Mose und somit könnte man den ganzen Namen des Festes als „Freude über das Gesetz“ übersetzen. Das Feiern von Simchat Tora bezieht sich auf das öffentliche Lesen der Mosesbücher. Im alten Israel wurde die Tora öffentlich vorgelesen, sodass man nach drei Jahren fertig war und wieder von vorne anfing. Im babylonischen Exil im Jahr 586 v.Chr. wurden alle Abschnitte vergrößert, damit die Tora im Laufe eines Jahres durchgelesen werden konnte. Und bis heute ist die Toralesung in 54 Abschnitte unterteilt. Das ist die jährliche Anzahl der Samstage, sodass der komplette Toratext innerhalb eines Jahres gelesen wird. Das Fest wird im September/Oktober nach Sukkot gefeiert. Am Anfang des 9. oder 10. Jahrhunderts wurde Simchat Tora zu einem Fest. Obwohl es nicht auf einem Gebot in der Schrift basiert, so lassen sich doch Stellen in der Tenach finden, die vom öffentlichen Lesen der Tora sprechen.
Die Traditionen des Festes
An Simchat Tora endet der jährliche Lesezyklus der Tora. An diesem Tag werden alle Torarollen herausgeholt und 7 Mal im Kreis herumgetragen. Dieser Prozess wird immer von Freude, Musik und Tanz begleitet. Kinder werden an diesem Tag aufgerufen, einen kleinen Abschnitt aus dem letzten Kapitel vorzulesen oder einem Erwachsenen nachzusprechen. Und weil die öffentliche Toralesung nie aufhören soll, beginnt man sogleich mit dem ersten Kapitel aus dem Buch Genesis. Auf diese Art und Weise setzt sich der Zyklus immer weiter fort.
Messianische Bedeutung
Im messianischen Verständnis ist das Fest Simchat Tora nicht nur ein Fest der Freude, sondern auch ein Ereignis, welches eng mit dem Messias verknüpft ist. Die Tora und das Lesen darin sind wichtige Elemente im Leben eines Gläubigen. Sie enthält Weisheit und Anweisungen für das tägliche Leben. Das öffentliche Lesen schafft die Möglichkeit, den Zuhörern die Bedeutung des Vorgelesenen zu erklären. Wir sehen die Tora als das Wort des Allerhöchsten an uns. Johannes, der vor 2000 Jahren lebte, schrieb über das Wort Gottes: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“ (Joh. 1, 1). Das erste Kapitel der Tora beginnt mit den Worten „Am Anfang…“. Wenn wir an den Anfang denken, erinnern wir uns, wie Gott die Welt geschaffen hat. Er tat dies mithilfe seines Wortes: er sagte und es wurde. Johannes schreibt, dass, bevor die Welt entstand, das Wort „bei Gott“ war. Der zweite Teil seiner Aussage ist jedoch: „Gott war das Wort“! Im 14. Vers erklärt Rabbi Johannes die Bedeutung des ersten Verses: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Joh. 1, 14). Hier geht es um Gott, der als Mensch unter seinem Volk wohnte. Jeschua der Messias kam in einem menschlichen Körper und lebte unter uns, Er ist dieses Wort, von dem Johannes sagt, dass es „am Anfang“ war. Und Er ist dieses Wort, welches auch gleichzeitig Gott ist. Jeschua ist der Messias und der ewige Gott.
Wenn wir das Fest der Tora feiern, freuen wir uns darüber, wie sich Gott uns zeigt; verbal in Form der Heiligen Schrift und persönlich in Jeschua dem Messias, unserem Retter und Erlöser.
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