Jom Kippur: 10.Tischri

Jom Kippur: 10.Tischri

Biblische Grundlage

Dieser Tag ist ein von Gott festgelegter Festtag, aber er ist nicht fröhlich, sondern feierlich. Jom Kippur findet 10 Tage nach dem Posaunenfest statt. An diesem Tag wurde im Tempel ein Sündopfer für die Sünde des ganzen israelitischen Volkes dargebracht. Aber jedes Mitglied der israelitischen Gemeinschaft wurde zur Demut aufgerufen: „Ihr sollt fasten“ (4. Mose 29, 7), denn „von allen euren Sünden werdet ihr gereinigt vor dem HERRN“ (3. Mose 16, 30). Daraus folgt, dass das Opfer, welches für das ganze Volk dargebracht wurde, nur diejenigen reinigte, die wirklich ihr Herz auf Gott ausgerichtet hatten (also die, die sich demütigten, ihre Sünden vor Gott brachten und fasteten) und glaubten, dass das Opfer für sie persönlich dargebracht wurde.

Biblische Praxis

Gemeinsames Fastenbrechen nach Jom Kippur

Die zehn Tage vor dem Fest heißen „Tage des Zitterns“, in dieser Zeit prüften die Juden ihr Herz, demütigten ihre Seelen, bekannten ihre Sünden vor Gott und vor einander, hörten auf zu streiten und vertrugen sich mit ihren Nächsten. Am Tag des Festes hat man nicht gearbeitet, es war üblich sich in einen Sack zu kleiden und sein Haupt mit Asche zu bedecken. Das war ein Trauerritus und stand symbolisch für die Reue seiner Sünden.

Messianische Bedeutung

Das Opfer, welches jedes Jahr an Jom Kippur dargebracht wurde, deutete auf das vollkommene Opfer des Messias hin, welches Er einst darbrachte für die ganze Menschheit, zur Rettung aller Menschen, der Juden zuerst und ebenso der Griechen (Röm. 1, 16). Doch nur für diejenigen, die ihre Herzen auf Gott und das von ihm angebotene Opfer ausrichten, gilt dieses Opfer und nur sie werden dadurch gereinigt. Und genau wie das „alttestamentliche“ Opfer, reinigt auch das „neutestamentliche“ Opfer des Messias nur die, die sich vor Gott gedemütigt haben, ihre Sünden vor ihn gebracht haben und die sich schuldig bekannt haben dafür, dass der Messias unschuldiges Blut für sie vergießen musste.

Traditionen

Taschlich
Taschlich

An diesem Tag fasten viele messianische Gläubige, viele Organisationen rufen zu einem Gebets- und Fastentag auf, beim Gottesdienst wird auf Kaffee und Kuchen verzichtet. Die Traditionen sind unterschiedlich: Manche entleeren ihre Taschen von Staub, schütteln sie über dem Wasser aus (das ist ein moderner jüdischer Ritus). Das wird gemacht zum Zeichen dafür, dass Gott versprochen hat, er werfe „alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres“ (Micha 7,19). In den Gottesdiensten wird an diesem Tag von der Erlösung, vom Sündopfer gepredigt, es finden Aufrufe zur Bekehrung statt und zur Demut vor Gott. Es ist auch üblich an diesem Tage einander zu wünschen, dass man ins „Buch des Lebens“ eingeschrieben wird, wo nur die Namen der Geretteten stehen.