Biblische Grundlage
Erew Pessach (der Abend des Pessach- Festes) ist das erste Fest des Jahres. Es soll den Anfang des Jahres kennzeichnen (2. Mo. 12, 1-2). Das Fest dauert eine Nacht – eine „Nacht des Wachens“ zu Ehren des Herrn zum Gedenken an den nächtlichen Auszug aus Ägypten der Kinder Israel (2. Mo. 12, 41-42). Das Wort Pessach bedeutet in der hebräischen Sprache „vorübergehen“, was uns das Ereignis dieser nennenswerten Nacht zur Zeit der zehnten Plage übermittelt: den Tod der Erstgeborenen. Der Todesengel verschonte nur diejenigen Ergeborenen, deren Türrahmen mit dem Blut eines Opferlammes bestrichen war. Dann ging er vorüber. Pessach ist eines der drei Pilgerfeste, zu denen jeder Jude nach Jerusalem kommen musste, um ein stellvertretendes Opfer (kapara) darzubringen. In der Pessach- Nacht musste das Fleisch des Opfers verzehrt und dessen Knochen durften nicht gebrochen werden. Zum Mahl kamen noch bittere Kräuter und ungesäuertes Brot hinzu. Diese Zeremonie wird als „Seder“ (Ordnung) bezeichnet, welche vom Allmächtigen selbst geboten und im 2. Buch Mose 12, 10-11 aufgeschrieben wurde. Im Verlauf des Festes muss jährlich die Geschichte von der physischen Befreiung Israels von Generation zu Generation weitergegeben werden. Wichtig ist, dass das Volk nie vergisst, wie der Herr an ihren Häusern vorüberging, als er die Erstgeborenen der Ägypter schlug (2. Mo. 12, 24-27).
Messianischer Kontext
Alle Feste und Gesetze, die von Opfern handeln, sind „Schatten von den zukünftigen Gütern“, und enthalten Sinnbilder, „nicht das Wesen der Güter selbst“ (Hebr. 10,1). Im Buch des Propheten Jesaja 52,13- 53,12 wird der Messias bei seinem Kommen als ein Lamm dargestellt. Das Pessach- Fest hat sich mit dem Tod des Messias Jeschua erfüllt, denn er opferte seinen sündenfreien Leib einmalig und freiwillig für die Sünden der Menschheit. Der letzte Prophet Jochanan (Johannes der Täufer) bereitete den Weg des Messias durch die „Bußtaufe“ vor und sprach vom Messias: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Joh. 1, 29, 35-36). Beim letzten Seder mit seinen Jüngern brach Jeschua das traditionelle ungesäuerte Brot, auch „Brot des Leides“ genannt, und gab dem Ritual eine neue Bedeutung: er dankte, brach es und verteilte es unter den Jüngern: „Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird“ (Lk. 22, 19). Dann sagte er: „Dies tut zu meinem Gedächtnis“ und gab uns damit ein neues Verständnis des Pessach- Festes: zum Gedenken an die Befreiung aus Ägyptens Knechtschaft kam das Gedenken an die Befreiung von der Macht Satans, der Knechtschaft der Sünde und vom ewigen Tod hinzu. Die Brotstücke werden unter den Anwesenden verteilt, was symbolisiert, dass wir Teile seinen Leibes sind. Deswegen kann auch nur derjenige an diesem Ritual teilnehmen, der zu seinem Leib gehört, d.h. ein Mitglied der „Familie Gottes“ ist. Auch den traditionellen Kelch nach dem Mahl („Dankeskelch“) segnete Jeschua und teilte ihn unter den Jüngern auf, was ein Brauch des Totengedenkens war. Jeschua gab dem Kelch eine neue Bedeutung: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird“ (Lk. 22, 20). Der Herr schloss den Neuen Bund (Vertrag) auf der Basis des Opferblutes Jeschuas: er ersetzte den Alten Vertrag, der auf der Basis des Blutes von Opfertieren geschlossen wurde. Und jeder, der von diesem Kelch trinkt, drückt damit seine Dankbarkeit aus gegenüber dem Allmächtigen für die Erlösung und die Sündenvergebung (nach dem Neuen Vertrag). Also ist Pessach für uns das vollkommene Opfer des Messias auf dem Kreuz von Golgatha vor etwa 2000 Jahren, welches dargebracht wurde für uns und für jeden, der es annimmt. Passend dazu sagte Rabbi Shaul (Apostel Paulus): „unser Passahlamm, der Messias, ist geschlachtet“ (1. Kor. 5, 7).